Mittwoch, 25. Juli 2012

Sonnenspiegelei

Ich sehe es aus den Augenwinkeln, es ist ein kleiner Lichtblitz. Eigentlich ist der Tag schon fast vorbei, der Garten liegt im Schatten und die Sonne senkt sich allmählich hinter die Felder. Doch da? Es blitzt schon wieder: Die Sonne schaut sich selbst an, sozusagen. Sie schickt ihre Strahlen genau auf das Sonnengesicht, das an der Holzwand in meinem Garten hängt. 
Beide strahlen jetzt um die Wette, die eine wärmt die andere mit ihrem Lächeln.   
Ich renne hinaus und "klick" - mache das Foto des Tages. 
Natürlich: Die Sonne lacht nicht, genau genommen. Sie strahlt auch nicht. Jedenfalls nicht aus Freude. Sie ist ein riesiges Etwas im All, ein Körper, der verbrennt. Genau genommen. 
Aber mir gefällt der Gedanke. Der, der das harmlose Foto (Licht fällt zufällig auf eine unbeleuchtete Scheibe aus Ton) für mich so besonders macht: Die eine Sonne wärmt die andere und beide lächeln um die Wette. Es entsteht eine Lächel-Energie, die sich auf mich überträgt und vielleicht auch auf andere, die das kleine Foto betrachten. 
Blödsinn, genau genommen? Wissenschaftlicher Humbug? Gärtnerinnenromantik? Ganz ehrlich - das ist mir egal. Piepswurschtegal - genau genommen.
 

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