Freitag, 23. April 2010

Hinaus in die Welt

Holzwände sollen mich schützen. Sie stehen am "Fußende" des Gartens seit ich hier eingezogen bin. Sie schirmen die Terrasse ab und alles. was sich in dem kleinen Gärtchen abspielt. Die Idee, einen Teil der Wände wegzunehmen, löste erstmal leichten Schwindel aus. Soll ich es wirklich wagen, die Tür nach außen zu öffnen, mich und meinen Garten zu zeigen, meine Irrtümer und Fehlentscheidungen, aber auch meine gärtnerischen Erfolge dem Urteil der Anderen auszusetzen? Soll ich die Welt in meinen Garten lassen? Womöglich in mein Leben?
Die beiden Elemente sträubten sich zunächst, aber dann war es ganz leicht. Ein paar Schrauben und ein wenig Muskelkraft: Der Blick war frei. Erst einmal durchatmen! Und ganz allmählich, während sich mein Blick an die ungewohnte Weite, an den Anblick der gelben Forsythien, der wogenden Zweige der Bäume und der auf dem großen Grundstück nebenan spielenden Kinder gewöhnt, finde ich heraus, dass das vielleicht die beste Entscheidung in diesem Frühjahr gewesen ist. Denn es ist genau umgekehrt: Nicht ich habe die Welt eingelassen, die Welt hat mich eingeladen, sie nicht länger zu fürchten.

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